Wie es dazu kam....
Die Bike-Woche in der Toscana hat für mich eine ganz spezielle Vorgeschichte, zu welcher ich kurz ausholen möchte.
Andreas Thönen und seine Kollegen - sein Bericht
Ende letzten Jahres beschloss ich, mir ein neues Rennrad zu kaufen, um meine eingerostete Form wiederum aufzubessern.
Meine lieben Kollegen liessen es indes nicht aus, sich über meine Person und meinen Körperbau zu äussern, zeigten sich alles andere als Wortkarg und rieten zu einem stabileren Rad, zu einem Bike. Nach vielen Gesprächen und Überlegungen versuchte ich mich neu zu orientieren, wobei Fränzu (Eggimann Franz) unter Kollegen den Vorschlag machte, mit ihm in die Toscana in die Bikeferien zu reisen. Dabei wurde Anfang Januar im Büro sehr spontan beschlossen, dass Housi (Wiedmer Hans), Tömel (Brunner Thomas) und ich Fränzus Vorschlag folgen würden.
Am Samstag den 12.April 2008 trafen Housi, Tömel und ich nachmittags im Cicalino ein und waren von der Anlage von Anfang weg begeistert. Die Landhäuser im typischen Toscanischen Stil auf der gepflegten Anlage mit zahlreichen Olivenbäumen erwärmen alle Herzen auf Anhieb. Der Empfang an der Reception war schliesslich auch sehr sympathisch, man fühlte sich sofort zu Hause. Als ich nun in Begleitung meiner Kollegen mein Mietbike abholen durfte, stieg in mir die Nervosität bereits ein wenig. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt noch nie ein Bike gefahren und wusste nicht, was mich in dieser Woche erwarten würde. Housi Beer erklärte mir schliesslich die Unterschiede der Bikes und stellte mir schliesslich das ausgesuchte Bike ein. Am Abend versuchte ich meine weiter steigende Nervosität mit Sprüchen wie, ich würde am Sonntag noch einen Ruhetag einlegen, zu verbergen.
Schliesslich war es soweit, am Sonntagmorgen bei der Stärkeneinteilung der Biker (Ferraris, Cinque-chentos und Cappuccinos) stellte ich mich nicht nur wegen meiner Vorliebe zum Kaffee zu den Cappuccinos. Dies sollte für die ganze Woche so bleiben und ich musste als Anfänger schauen, dass ich mithalten konnte. Housi und Tömel als erfahrene Biker fuhren selbstverständlich nicht in derselben Gruppe wie ich, dies wäre sicherlich für sie viel zu langweilig gewesen.
Biketouren führten uns rings um Massa Marittima, durch die Wildnis der Maremma und am Mittwoch gar nach einer kurzen Reise/Fährfahrt über Teile der Insel Elba. Landschaftliche Eindrücke der verschiedensten Art prägen meine Erinnerungen und werden noch sehr lange in meinen Erinnerungen gegenwärtig bleiben.
Unser Guide Erika achtete auf den Touren immer auf uns alle, gab uns wertvolle Tipps, wies uns auf Hindernisse und schwierige Passagen hin und korrigierte uns wo nötig. Bereits nach kurzer Zeit war mir klar, dass Muskelkraft und Ausdauer nicht allein Entscheidend für das Biken sind. Konzentration, Geschicklichkeit und Eigeneinschätzung für die Einteilung der Kräfte zeigten sich ebenso wichtig.
Wir überwunden Steigungen, durchfuhren Bachbette, kämpften uns durch enge Singel-Trails und rauschten Abhänge und Hindernisse hinunter, wie ich mir dies nie hätte vorstellen können. Dabei hinterliessen Unachtsamkeiten im Gelände ihre Spuren jeglicher Art, doch der Lerneffekt war jeweils auch gross. Da Erika immer das nötige Erste-Hilfe-Material dabei hatte, entstanden dadurch auch keine weiteren Probleme.
Die alltäglichen Erzählungen von Housi und Tömel zeigten mir auf, dass auch sie täglich Neues erlebt hatten und Trails fuhren, welche sie bis anhin nicht zu fahren gewagt hatten. Ich stellte fest, dass auch die beiden jeden Tag dazulernten. Manchmal horchte ich auf, wenn sie Routen und Passagen beschrieben, welche sie gefahren waren und dachte mir dabei, diese Route hätte ich selber nicht fahren wollen. Nie hätten wir zu glauben gewagt, dass wir in dieser Woche so viel lernen würden und unsere Fahrtechnik in einem solchen Ausmass verbessern würden. Dies war nur durch die kompetente Führung der Guides möglich, welche sich alle Mühe mit uns gaben und stufengerechte Touren durchführten. Aus meiner Sicht ist diese mtbeer-Woche der beste Einstig für Anfänger aber auch für jeden erfahrenen Biker ein Highlight.
Ich möchte es nicht unterlassen, Housi und Erika Beer, sowie meinen Arbeitskollegen Fränzu, Housi und Tömel für das Einführen in eine “Neue Welt“, fernab des Alltagsgeschäfts zu danken. Nach nun 5 Tagen auf dem Bike kann ich eure Leidenschaft verstehen und stelle fest, dass mich das Fieber auch ergriffen hat.
Andreas Thönen
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