Von Clicker, Brunox und Auberginen…
Zwei Bike-„Greenhörner“ (nein, so schlimm wie es tönt, ist auch nicht…) wollten mal Veloferien in der Toskana machen. Was lag näher als mtbeer... War es der Name der uns inspirierte… oder doch die freundliche Stimme von Erika am Telefon…
René's Erlebnisbericht
Bald einmal wurden uns zwei Sachen klar: Wir landeten in einen kleiner Gruppe von konditionell stark Bikeerprobten und der Name Beer stand nicht fürs Bier.
Nach dem Begrüssungsapéro wurden wir zuerst mal so richtig verwöhnt von Meisterkoch Salvo (nach uns mit mindestens 96 Gault-Millaut-Punkten dotiert!!!). So machen Ferien Spass, war der Gedanke am Abend…
Am nächsten Morgen trafen wir uns zur ersten Tour. Da wir nur 10 Biker waren, teilten wir uns in zwei Gruppen. Mehr oder weniger freiwillig, meldeten wir uns in der Gruppe Housi, die sich schon bald als eher sehr fortgeschrittene und konditionell überaus starke Gruppe entpuppte.
Kurz gesagt: wir gaben alles und trauerten noch den verpassten Trainingsgelegenheiten zuhause nach… Nichts desto trotz: Wir bereuten keine Sekunde. Wir merkten bald, dass es nicht so „verbissen“ zu und her ging. Man wartete auf einander und hatte sehr viel Spass bei den kleinen Wartepausen.
Die erste Route – zum einfahren gedacht – wurde dann schon bald einmal von Housi spontan ausgebaut, da wir uns im Team wirklich gut ergänzten und alle überall runter kamen. Rauf kamen übrigens auch immer alle – ein paar jeweils mit ein bisschen Verspätung.
War es noch die Anfangseuphorie welche uns beflügelte am ersten Tag? Oder einfach nur die geilen Trails welche wir mit Housi erleben durften. Jedenfalls waren wir uns alle einig: So machts Spass und so kanns bikemässig gesehen weitergehen… Wir merkten aber schon bald, dass nicht nur die Singletrails supertoll waren, sondern auch das Essen von Salvo nach der Biketour. Mit welcher Herzlichkeit Salvo die Menus jeweils der Tafelrunde bekannt gibt, muss man einfach erlebt haben.
Am zweiten Tag waren die Gruppen schon bekannt: Es gab die Capuccino-Gruppe mit Erika und die
Hardcore-Gruppe rundum Housi. Es gab schon ein paar Wenige in der Hardcore-Gruppe welche jeweils der anderen Gruppe nachtrauerten, weil man schon bald merkte, dass Housi keine Stopps bei den Restaurants machte und voll motiviert durchzog… (leider :-). Doch auch dies sollte wiederum belohnt werden: Enge Passagen im steilen Gelände, wunderschöne Aussichten und Stopps wo man auch ohne „aus-den-Clickern“ zu gehen anhalten kann wie Sue schon bald merkte….
Nichts desto trotz probierte es Susanne gleich dreimal, bis endlich was kaputt ging… Flupps, schon war die Schaltung abgebrochen und das im tiefsten Dschungel der Toskana. Was macht man in einem solchen Fall: TCS war nicht erreichbar und die nächste Velowerkstatt war etwas mehr als 400 Kilometer entfernt… - Kein Problem: Housi war ja noch da und zauberte aus seinem (Überlebens-)Rucksack einen Kabelbinder und Schnur und reparierte die Schaltung einwandfrei! Jedenfalls hielt diese noch so manche ruppige Fahrt und manchen Kranzwechsel aus…
Am Vorabend verriet uns Housi noch einige Tricks rund ums Velo. Angefangen mit Putzen mit Malerpinsel, übergehend in die magische Schmierkraft von Brunox (gemäss Rico erhältlich im Eisenwarengeschäft Iseli in Hasle-Rüegsau…), bis hin ins Detail von Bremsen (wobei: wer bremst schon bei den Beers…). Man höre und staune: selbst eingefleischte Biker wie Marianne und Marco kannten noch so manchen Trick nicht, welcher Housi uns an diesem Abend verriet….
Der dritte Tag war für mich das eigentliche Highlight: Wir machten einen Ausflug auf die Insel Elba.
Was wir dort erlebten, überstieg meine Erwartungen von den Bikeferien. Diese Aussicht, diese Trails, diese herausfordernden Steigungen, diese technisch hochstehenden Passagen – einfach unbeschreiblich. (Würde schon fast sagen, das sei ein „must“ für alle mtbeer-bikers).
Die ganztägige Tour war einmal mehr bestens organisert und verlief reibungslos ohne nennenswerte Zwischenfälle. Zu erwähnen ist vielleicht höchstens, dass Housi – ja genau der Housi Beer – tatsächlich einmal einkehrte für eine Zwischenverpflegung am Mittag. Ein paar Übermütige bestellten dann auch gleich ein Panaché, was sich aber schon beim nächsten Aufstieg bald wieder rächen sollte…
Nach einem wunderschönen Biketag trafen sich beide Gruppen unten im alten Hafen und erzählten lustige Episoden und waren auch stolz auf das Geleistete. Zuerst dachte ich, Margaretha bestelle Eis für einen Caipirinha oder sonst was feines, bis wir dann merkten, dass die tollkühne Gruppe um Erika (Marianne, Elisabeth, Margaretha und Ueli) einen – gemäss ihren Aussagen – „kleineren“ Sturz zu verbuchen hatten. Margaretha jedenfalls genoss den Rest der Woche bikelos…
Nach all den Anstrengungen am Berg, verwöhnte uns Salvo wiederum fürstlich. Zum Leidwesen von Enrico gab es aber auch an diesem Abend keine Auberginen und er musste sich mit zartem Fleisch und feinem Wein begnügen…
Mittwoch war Ruhetag angesagt…. Oder Variante 2: Freeriden mit Shufflebus :-)
Das war wie zugeschnitten für uns „Schoggi-Biker“: Ohne Anstrengung nach oben und dann in vollem Garacho runter solange die Pneus tragen… Ueli entpuppte sich als heimlicher Förster und wollte die Standfestigkeit der Bäume entlang der Freeridepiste testen… zum Glück war es nur der Pneu welcher platt wurde und nicht Ueli, der seinem Helm eine neue Zeichnung von toskanischen Föhren verpasste…
Am Abend dann schon wieder ein Höhepunkt der Woche: Weindegustation auf dem Weingut Serraiola. Wer dachte, es werde nur Wein degustiert, der irrte sich… und dies gewaltig: Was da alles aufgetischt wurde entsprach voll und ganz dem Gusto von Rico: Schinken, Salami, Käse und und und…
Die Anwesenden genossen die feinen Tropfen und so kam es, dass Marco und Marianne für ihre Bestellung gleich einen Sackkarren brauchten zum verladen…
Donnerstag, da kann ich mich kurz fassen: Die einen machten wiederum tolle Biketouren – die anderen Wanderferien auf dem grossen Markt von Grosetto. Was mehr Spass macht, das sei hier nicht verraten...
Freitag, letzer Bike-Tag – sniff: Nach Anfangsschwierigkeiten mit den Beinen – waren diese noch müde vom vielen herumlaufen auf dem Märit?… - kam man immer mehr in Fahrt. Nach vielen Höhenmetern und enthusiastischen Abfahrten, führte uns Housi und Erika noch zu dem eigentlichen Prunkstück: der Pista Bestia. Der Name tönt furchteinflössend, die Fahrt jedoch war einfach grandios.
Falls es einen Bike-lauscher-Helium-Kompott (aus Zensurgründen hier nicht genau erwähnt was das ist, ich sage nur Lauscher = Ohr, Helium = Gas…) geben würde, dann hätte man diesen hier erlebt. Beschreibung der Piste nicht möglich. Das muss man einfach erlebt haben!
Die grandiose Woche wurde durch die vielen Events (Weindegustation, Bike Workshop, Nordic Walking, Olivenöl-Produktionsbesichtigung usw.) welche MTBeer auch neben der Piste toporganisiert, noch vollendet. Kurz gesagt: besser geht’s nimmer! Herzlichen Dank Housi, Erika und Daniela Beer für die unvergessliche Woche, aber auch danke an alle Teilnehmer für die lustigen Augenblicke mit und ohne Bike.
It was great!!!
René
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