Bike-Ferien in der Toscana vom 3.10. bis 10.10.09
Am Begrüssungsapéro vom Samstagabend merkten mein Mann Philipp und ich rasch, dass sich die restlichen Teilnehmer aus zwei grossen Gruppen zusammen setzten. Unsere anfänglichen Bedenken haben sich aber im Nu zerschlagen. Bereits der erste Abend fand in einem angenehmen Ambiente statt, links am Tisch die Leiter-Crew und rechts die Biker vom Veloclub Rain. In den folgenden Tagen ergab sich ein lockerer Austausch, ob beim Essen oder unterwegs.
Am Sonntagmorgen wurden die Gruppen eingeteilt. Philipp reihte sich bei den Ferraris ein, und ich gesellte mich zu den Cinquecentos. Die erste Tour und auch die „Ausritte“ an den folgenden Tagen haben uns einfach überwältigt. Wir haben in den vergangenen Jahren einige Touren über die Alpen gemacht. Die Trails in der Toscana haben aber unsere Erwartungen weit übertroffen. Es gab keine stundenlangen Gipfeltouren, sondern wir erlebten sehr abwechslungsreiche Routen, die uns technisch forderten. Die heftigen Anstiege waren jedes mal wieder ein persönliches Highlight, wenn man es dann ohne Bodenkontakt schaffte. Obwohl wir einige Stunden unterwegs waren, kam nie Routine oder Langeweile auf. Die vielseitigen und coupierten Strecken durch Wälder und schöne Landschaften haben grossen Spass gemacht.
Auch das Freeriden am Mittwoch habe ich als tolles und einmaliges Erlebnis verbucht. Nachdem wir die Höhenmeter bis zum Einstieg in den Trail mit Franz im Offroader zurücklegten, konnten wir unsere Kräfte voll für die Talfahrt einsetzen. Ich war die einzige Frau, und Christian hat sich als geduldiger und einfühlsamer Guide erwiesen. Viermal habe ich die Talfahrt in Angriff genommen, und jedes Mal lief’s besser. Nur vom Blitzer Housi darf man sich nicht irritieren lassen. Als Tour-Fotograf gibt er nämlich alles und liegt irgendwo auf der Strecke, um die besten Bilder zu schiessen.
Ideal war während dieser Woche auch, dass Philipp bei den starken Ferraris mal die Sau rauslassen konnte (sonst fahren wir in der Regel gemeinsam, und ich bin dann schon eher die Bremserin). Ich fühlte mich in der mittleren Gruppe mit rund zehn Männern und Bruno (9 Jahre und schon ein Crack) sehr wohl. Während der ganzen Woche kamen Philipp und ich voll auf unsere Kosten.
Es war auch abwechslungsreich, mit den verschiedenen Guides zu fahren. Für mich kaum vorstellbar, dass man sich in dieser Vielfalt von Wegen und Abzweigungen überhaupt zurecht findet. Die Guides haben uns sicher und mit einem guten Gespür für die Gruppe durch die Toscana geführt. Und alle, vor allem Franz als fast 60-jähriger, haben uns mit ihrer körperlichen und fahrtechnischen Fitness beeindruckt. Auch wenn es ums Bike ging, sind sie uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Da ich technisch völlig unbegabt bin, war ich sehr froh, wenn sich Franz um meine Kette kümmerte oder mit Spray mein Bike zum Glänzen brachte. Für die harten Fälle war Housi zuständig. Ich glaube, er kriegt alles wieder hin. Diesen unkomplizierten und fachmännischen Service haben wir sehr geschätzt.
Wir haben eine tolle Woche in der Toscana erlebt!
Jacqueline Aregger
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