Toskana Woche 17 bei mtbeer
Wie Ursi die Woche erlebt hat...
Als Hausi mich fragte, ob ich von dieser Bikewoche einen Bericht schreiben würde, fragte ich zurück, worüber ich denn schreiben solle. Diese Frage schien berechtigt, da ich keine Aktivteilnehmerin in dieser Bikewoche war. Das ist auch die Erklärung, weshalb auf meinem Foto weder Bike noch Helm zu sehen sind. Ich werde also kaum von schwierigen Singletrails und technisch anspruchsvollen Touren berichten können, sondern von meinen persönlichen Erlebnissen, die ich in dieser Woche hatte.
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Der erste Eindruck von der Anlage war wieder überwältigend, diese Weite, dieses Grün, diese Ruhe – ein Traum, um sich zu erholen. Spätestens jetzt wusste ich, weshalb ich keine Sekunde gezögert hatte, meinen Mann Walter wieder zu begleiten. Bereits letztes Jahr verbrachten wir eine tolle Woche im Cicalino. Nach kurzem Eincheck-Prozedere bezogen wir unser Appartement.
Der Ansturm in der Werkstatt hielt sich in Grenzen, ausser Walter wollte niemand ein Bike mieten. Beim anschliessenden Begrüssungsapéro stellte sich dann heraus, dass die Bikergruppe nur aus 9 Personen bestand, da in dieser Woche eine selbständige Strassenfahrergruppe von 12 Teilnehmern mit von der Partie war. |
Derweilen die Biker auf ihrer ersten Tour am Sonntag herausfinden sollten, wer ein Ferrari oder doch eher ein Cappuccino war, erkundigte ich bereits zum ersten Mal die Gegend. Die 5,8 km lange Laufstrecke rund um das mit 16`000 Olivenbäumen bepflanzte Anwesen lockte mich und meine NordicWalkingstöcke gleichzeitig aus dem Haus. Hier und da noch einer Wasserlache ausweichend lief ich strammen Schrittes dem gut gekennzeichneten Weg entlang. Zartgrüne Wiesen mit kleinen weissen und gelben Blumen gemischt mit rotorangem Klatschmohn leuchteten in der Sonne, Massa Marittima thronte hoch über mir und alle paar Meter huschte eine flinke Eidechse vor meinen Füssen über den Weg. Erholung pur!
Jeden Abend gegen halb acht Uhr marschierten wir Richtung Restaurant, wo uns Salvo bereits erwartete. „Allora“, und schon sprudelte das Menue in sehr melodischem Italienisch aus ihm heraus. Mit verschmitztem Lächeln fragte er jeweils: „ und jetzt uf Tütsch? “ Durch unser Nicken ermuntert, erfuhren auch diejenigen, die kein Italienisch verstanden, mit welchen Köstlichkeiten er gedachte, uns zu verwöhnen.
Die für den Dienstag vorgesehene Tagestour musste infolge schlechten Wetterberichts um einen Tag verschoben werden. Im Nachhinein ein guter Schachzug, kehrte doch ab Mittwoch die Sonne wieder zurück. Den vorgezogenen Ruhetag nutzten wir, um nach Grosseto zu fahren. In Erwartung einer Industriestadt waren wir positiv überrascht über die schönen Geschäfte und die fussgängerfreundliche Innenstadt.
Für die geplante Tagestour ans Meer hatte ich mir vorgenommen, die Gruppe beim Picknick am Meer zu treffen. Nach genauer Wegbeschreibung von Hausi und der Unterstützung der Landkarte fand ich den Kiesparkplatz am Waldrand, von diesem aus ein Fussweg an die Küste führt. Bewaffnet mit meinen Stöcken schritt ich also Richtung Meer. Manchmal kamen kleine Zweifel hoch, ob ich richtig sei. Nicht auszudenken, wenn ich mich in diesem Wald verlaufen hätte, nicht mehr zum Auto zurück fand, der italienischen Sprache nicht mächtig… Glücklicherweise treffe ich in einem dieser zweifelhaften Momente Hausi mit seiner Gruppe, der mir versichert, genau richtig zu sein, und nur immer weiter zu gehen bis ans Meer. Und tatsächlich, endlich bin ich am Ziel, ich steige die letzten Stufen hinab zum Strand und befinde mich plötzlich in einer grossen, sehr lauten italienischen Schülergruppe wieder. Nach kurzer Zeit erspähe ich in einigen Metern Entfernung Velohelme! Ende gut, alles gut! Gemütlich essen wir den Lunch und geniessen das schöne Wetter. Einige baden sich die Füsse und Fäbu wagt sogar ein Ganzkörperbad. Jetzt nur noch den Rückweg wieder finden. Die gleichen Zweifel von vorhin, und als ich unser Auto auf dem Parkplatz erblickte, war ich sehr erleichtert.
Die beiden letzen Tage verbrachte ich auch wieder mit nordic walken, lesen, in den Gassen von Massa flanieren und gemütlich in einem der vielen Cafés italienischen Espresso zu trinken.
Diese sehr gut organisierte Woche in der herrlichen Frühlingslandschaft der Toscana genoss ich in vollen Zügen.
Dem ganzen Team und Familie Beer herzlichen Dank! Übrigens: die Socken sind super, sie wurden gleich in den folgenden Tagen bei unserem Aufenthalt im Südtirol getestet. (Leider bei nicht so gutem Wetter!)
Ursi Iten
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